18. Sitzung der BVV Reinickendorf

Erste BVV nach der Wahlwiederholung und die Frage, kann eine Neuausrichtung der Politik in Reinickendorf so funktionieren?

Die erste (18. Sitzung) Bezirks-Verordneten-Versammlung Reinickendorf nach der Wahlwiederholung fand am 16.03.23 statt. Sie brachte einige bemerkenswerte Veränderungen und kontroverse Entscheidungen mit sich, die für Gesprächsstoff, auch bei der Bevölkerung, sorgen sollten.

Die neue Verteilung in der BVV stellt sich wie folgt dar:

Anwesend mit neuen Mehrheiten waren: 24 Verordnete der CDU, 12 von 13 Verordneten der SPD, 6 Verordnete der AfD – inklusive einer vor der Wahl ausgetretenen Verordneten – je 2 Verordnete der FDP und der Linken sowie 6 Verordnete der Grünen.

Wie lief nun die „erste“ 18. Sitzung ab?

Die CDU hatte zu Beginn große Pläne. Die Idee ihrer Umgestaltung bzw. Neuausrichtung der politischen Arbeit in Reinickendorf war gefühlt das Rückgängig machen sämtlicher Maßnahmen der vorherigen Verantwortlichen der letzten Monate. Daher wurde entschieden – eher symbolisch – den gesamten Vorstand der Bezirks-Verordneten-Versammlung und auch die Ausschüsse aufzulösen und neu zu wählen.

Zunächst beschloss die BVV die sachliche Kontinuität der bisherigen Arbeit. Anschließend wurde die Ab- und Neuwahl des BVV Vorstandes auf Antrag der CDU vertagt. Das eigentliche inhaltliche Problem stellte sich dann bei der darauf folgenden Auflösung sämtlicher in Arbeit befindlichen Ausschüsse (Schule, Sport, Kultur, Soziales etc.), da diese Entscheidungen in Kombination eine Sacharbeit in den kommenden 3-4 Monaten unmöglich machen. Skurril dabei war ein darauf folgender Antrag der FDP, der in den Haushaltsauschusses überwiesen werden sollte, jedoch war dieser vorher mit ihren Stimmen aufgelöst worden.

Protokollarisch wäre die Auflösung der Ausschüsse nicht notwendig gewesen. Da die neuen Kräfteverhältnisse – wie auch in der Vergangenheit gängig und üblich – einfach hätten beschlossen werden können. Die Arbeit der Ausschüsse hätte dadurch inhaltlich dem Wählerwillen angepasst, aber ohne monatliche zeitliche Unterbrechung nahtlos fortgeführt werden können.  

Auch eine Verteilung der Funktionen in den Ausschüssen wäre aufgrund der veränderten Kräfteverhältnisse einfach zu beschließen gewesen. Linke und FDP sind aufgrund ihrer Anzahl von je nur 2 Verordneten keine Fraktion mehr und die freigewordenen Funktionen wären daher an die CDU vergeben worden.

In einer Zeit, in der wichtige Maßnahmen getroffen werden müssen, zum Beispiel die Aufstellung des Haushalts, lähmt diese – aus meiner Sicht unnötige und lediglich symbolische – Auflösung die Reinickendorfer Politik und auch die Arbeit der Bezirksämter.

Für mich stellt sich dabei die Frage, ob dies förderlich für die Absichten der CDU ist, „Reinickendorf wieder in gute Hände zu geben“.

Bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation entwickelt und welche Auswirkungen sie auf die politische Arbeit in Reinickendorf haben wird.

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18. Sitzung der BVV Reinickendorf

Ein Gedanke zu „18. Sitzung der BVV Reinickendorf

  1. So war es! Unprofessionalität, gepaart mit Arroganz und politischer Dummheit war die Richtschnur der neuen „Führung“ in Reinickendorf! Wenn der Niedergang der politischen Kultur in diesem Tempo weiter geht, sehe ich die Arbeitsfähigkeit des Bezirksparlament im freien Fall! Die Reinickendorfer CDU-Führung in der BVV bedient sich der linken und der rechten politischen Ränder um durch zu regieren!

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